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  Vergaser einstellen
 
Vergaser einstellen

Die Vergaserabstimmung setzt sich meist aus der Einstellung/Größe folgender Teile zusammen:

1. Hauptdüse
2.Nadel
3.Gemischschraube
4
.Standgasschraube

Hauptdüse: Die Hauptdüse lässt beeinflusst den Motorlauf bei Vollgas, eine größere Hauptdüse lässt mehr Benzin hindurch. Die Hauptdüse sollte grundsätzlich zuerst etwas größer gewählt werden, da bei zu kleiner Hauptdüse("HD") ein Motorschaden durch Überhitzung droht. Oft wird nach folgender Faustformel verfahren:

Vergasergröße x 5 = Hauptdüse

Bei einem Tuningluftfilter wird die größe der Hauptdüse nochmals um 10% erhöht.

Beispiel: Hans hat einen Vergaser von 13mm größe. Er sollte zur Abstimmung also erstmal eine 65er Hauptdüse nehmen. Nun will er nochmal einen Tuningluftfilter ranbauen.- "Aber es gibt keine 71,5er hauptdüse!" -Nun, da man eher zu groß anfangen sollte und Hauptdüsen meist in 5er Schritten angeboten werden nimmt Hans erstmal eine 75er.

Bitte beachten: Dies ist nur eine Faustformel, ein ungefährer Wert. Zur Sicherheit sollte man mit ein paar größeren Hauptdüsen anfangen abzustimmen als die Größe die die Faustformel ausgibt. Man sollte niemals mit einer kleineren HD als laut Faustformel empfohlen anfangen, es droht unter anderem ein Hitztod! (vielen dank für den hinweis an Mofa-Liebhaber)

Zum professionellen Abstimmen kauft der Tuner mehrere HDs und probiert sie aus, bis er das perfekte Kerzenbild(sog. "rehbraune" färbung) erreicht. Dabei wird wie schon gesagt mit der größten Hauptdüse angefangen, ca. 2km mit vollgas gefahren und danach der motor sofort ausgestellt. Ist die Kerze nun schwarz oder dunkelbraun nimmt man eine kleinere Düse, sollte sie wider erwarten weißlich hell sein muss eine größere her. Sollte das Mofa bereits kurz über leerlaufdrehzahl stottern ist die Hauptdüse allerdings definitiv zu groß.
Bei einer optimalen Abstimmung dreht der Motor sauber aus und stottert nicht bei vollgas.

Nadel: Die Nadel ist für's Gas bei 2/4 bis 3/4 Gas zuständig. An der Nadel befinden sich Kerben auf die ein Clip geschoben wird. Wird dieser Clip in die oberen Kerben geschoben, hängt die Nadel tiefer und das Gemisch wird magerer. Packt man die Nadel nun in die untere Kerbe hängt sie höher und das Gemisch wird fetter. Sollte die Gasannahme in der mitte verzögert sein und ein "Loch" in der Annahme entstehen, so deutet dies auf die falsche Nadelstellung hin. Im Allgemeinen sollte man in der Mitte anfangen und bei schlechter Annahme die Stellung nach oben und nach unten verändern und daraufhin testen. Da man dazu lediglich den Vergaserdeckel abschrauben muss stellt es auch kein großes Problem dar.

Gemischschraube: Die sogenannte Gemischschraube ist nicht bei allen Vergasern vorhanden. Kleine Vergaser wie etwa die Standard-10mm-Bing Vergaser haben diese Schraube nicht. Falls vorhanden, beeinflusst sie die Gemischaufbereitung bei Stand- und 1/8 Gas. Die Grundstellung der Schraube ist meist in Ausdrehungen vorgegeben.

Beispiel: Bei 16 oder 18mm Mikuni-Vergasern spielt sich das in einem Bereich von 1,25 bis 1,5 Drehungen ab.

Um die Grundeinstellung zu erreichen wird die Schraube komplett hereingedreht und dann mit dem Schraubenzieher die angegebene Zahl an Drehungen herausgedreht. Um das Standgas ordnungsgemäß einzustellen wird die Standgasdrehzahl mittels Standgasschraube etwas erhöht, auf ca. 2000-3000 umdrehungen. Nun dreht man die Gemischschraube hinein und hinaus bis sich das Standgas ruhig und gleichmäßig anhört. Hierbei ist noch zu beachten dass das Hineindrehen der Schraube eine Abmagerung, das Hinausdrehen eine Verfettung des Gemischs zur Folge hat.

Standgasschraube: Ja, die Standgasschraube. Mancheiner möchte damit sein Vollgasgemisch beeinflussen, ein anderer baut sie aus "für mehr Leistung". Das ist leider alles quatsch; die Standgasschraube reguliert das Standgas lediglich dadurch, dass sie durch's hineindrehen in den Vergaser den Vergaserschieber nach oben drückt und so die Aufbereitung von mehr Frischgas ermöglicht. Bei Dell'orto Vergasern sitzt sie manchmal auf dem Vergaserdeckel und hebt die Grundstellung des Gaszuges.Der Effekt, die Hebung des Schiebers und die dadurch resultierende Erhöhung der Standgasdrehzahl ist allerdings der Selbe.
In der Praxis funktioniert das Einstellen des Standgases folendermaßen: Drehzahl mit Standgasschraube erhöhen, Gemisch mit der Gemischschraube einstellen, Drehzahl mit Standgasschraube wieder senken.
Bei den meisten gewöhnlichen Mofavergasern fehlt eine Gemischschraube, das Standgas wird mit der Standgasschraube einfach auf die gewünschte Drehzahl gesenkt. Hier ist ein unruhiges Standgas allerdings ein Indiz auf Falschluft, Dichtungen überprüfen.



So stimmt man im Allgemeinen Vergaser ab, unruhiges laufen und keine Kraft trotz hoher Drehzahlen sind meistens ein Indiz auf Falschluft. Zudem sollte man beim einstellen immer die Normaleinstellung im Kopf behalten, wenn der Motor also unruhig läuft: erstmal auf Falschluft überprüfen und dann erst den Vergaser abstimmen. Die Normalposition der Nadel oder die Normalgröße der Hauptdüse kann man sich ja zur Not aufschreiben und im Zweifelsfall nochmal im Internet nachgucken.

 
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